“Ukraine, vergib uns!”

Halya Coynash, Charkiwer Menschenrechtsgruppe (Übersetzung)
17.6.2014

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“Ukraine, vergib uns!” [Foto: Ukrainska Pravda]

Trotz der unermüdlichen Propaganda und der Hasstiraden in den meisten russischen Medien sind bei weitem nicht alle Russen davon eingenommen. Ukrinform berichtet, dass sich am 15. Juni, einem Tag der Trauer in der Ukraine, rund 20 Russen vor der ukrainischen Botschaft in Moskau versammelt haben, um Blumen zum Gedenken an die 49 Männer niederzulegen, deren Flugzeug von Terroristen der durch den Kreml unterstützten selbsternannten Luhansker Volksrepublik abgeschossen wurde. Die Demonstranten waren in bestickten Hemden gekleidet und hielten ein Plakat mit der Aufschrift “Ukraine, vergib uns!”

Ukrinform berichtete später, dass am Nachmittag einige russische Bürger mit einem Plakat [zur Botschaft] kamen und um “Vergebung für Putin baten. Bitte akzeptieren Sie unsere Anteilnahme und vergeben Sie uns für unsere verführten Menschen.” Es war unterzeichnet: “Die Familie Sergejew und echte Bürger der Russischen Föderation”. Continue reading

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Die Grenzen der russischen Propaganda in der Ukraine

Das russische Fernsehen führt einen Propagandakrieg gegen die Ukraine. Aber funktioniert das?

von Joanna Szostek, 11. Juni 2014, opendemocracy.net
(Übersetzung aus dem Englischen)

Die Psychologin-Physiognomikerin Swetlana Filatowa weist in Woskresnoje Wremja auf die Aggression in den Augenlidern Poroschenkos.

Die Psychologin-Physiognomikerin Swetlana Filatowa weist in Woskresnoje Wremja auf die Aggression in den Augenlidern Poroschenkos hin.

Die lange Propaganda-Kampagne der russischen Fernsehkanäle gegen die politische Führung der Ukraine und den Westen hält unvermindert an. Am vergangenen Wochenende überschrieb eine Nachrichtensendung am Sonntagabend die “Wildheit” (zverstvo) des “Faschismus” in der Ukraine, die vom Westen ‘zynisch’ getragen werde. Es ging um die “Grausamkeit” und die “Kriegsverbrechen” der ukrainischen Streitkräfte, die “Folter” an russischen Journalisten durch ukrainische Behörden, und den beklagenswerten historischen Mangel an Aufrichtigkeit des Westens (der Moderator verknüpfte die D-Day Landungen des Zweiten Weltkrieges mit einer anglo-amerikanischen Verschwörung zur Blockade der russischen Herrschaft über Europa). Eine weitere Nachrichtensendung am Sonntagabend zeigte Interviews mit ‘Physiognomisten’ und Psychologen, die die persönlichen Qualitäten des neuen Präsidenten der Ukraine von seinen Gesichtszügen und seinem Ausdruck ableiteten. Petro Poroschenko, schlossen sie, ist jemand, der nicht meint, was er sagt; seine “überhängenden Augenlider ‘zeigten Aggression, und er sei nur in die Politik gegangen, um Geld zu verdienen. Man kann sich durchaus fragen, wie ein Zuschauer einen Nachrichtensender ernst nehmen kann, der Analysen anhand der Augenlider eines Präsidenten durchführt.

Statistiken

Jedoch erhalten 92% der Russen weiterhin ihre Nachrichten über die Ukraine aus dem Fernsehen, und 70% von ihnen sagen immer noch, dass die Fernsehsender der Föderation objektiv berichten, zumindest für den größten Teil, so heißt es jedenfalls in einer aktuellen Umfrage von Levada.

Auf der anderen Seite haben frisch vom Broadcasting Board of Governors veröffentlichte Umfragedaten die Grenzen der russischen Propaganda-Maschine in der Ukraine aufgezeigt. Im April wurden 1.900 Menschen (500 auf der Krim und 1400 im Rest der Ukraine) von Gallup-Meinungsforschern über ihre Medienkonsumgewohnheiten befragt. Die Befragten wurden gebeten, ihre drei wichtigsten Informationsquellen zu nennen. Die russischen föderalen Rundfunkanstalten Pervyy Kanal (ORT), Rossiya 1 (RTR Planeta), Rossiya 24 und NTV wurden jeweils von nur 2% der Personen benannt, die an der Umfrage teilgenommen. Diese niedrigen Zahlen spiegeln die erfolgreiche Umsetzung einer Anordnung vom März wieder, die die Übertragung dieser Kanäle über ukrainische Kabelnetze verboten hat. Noch im Jahr 2012 genoss Rossiya 1 eine wöchentliche Reichweite von fast 19% in der Ukraine; das ist jetzt auf rund 9% gefallen. Der Zugang zu den russischen Kanälen ist für die ukrainischen Zuschauer nur mit Satellitenschüsseln oder für diejenigen möglich, die auf der Krim und östlichen Teilen des Landes leben, wo die Infrastruktur für Fernsehübertragung nicht mehr unter ukrainischer Kontrolle ist.

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Nach Putsch in Donezk: Strelkow erklärt Kiew den Krieg und erbittet Militärhilfe beim Kreml

Voices of Ukraine

Igor Strelkow Igor Strelkow

Igor Girkin, Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU, besser bekannt unter seinem Pseudonym „Strelkow“, hat sich zum Oberbefehlshaber der Volksrepublik Donezk erklärt und um Militärhilfe seitens Russlands ersucht.

Der entsprechenden Text seines „Ersten Erlasses“ wird laut der Internetzeitung „Nowosti Donbassa“ in Form von Flugblättern in Slowjansk und Kramatorsk verteilt.

„Angesichts der Notlage im Land, des von der Kiewer Junta iniziierten Genozids an der Bevölkerung von Donezk und der drohenden NATO-Intervention wende ich mich an die Russische Föderation mit der Bitte um militärische Hilfe für die Volksrepublik Donezk“, heißt es in dem „Erlass“.

Strelkow hat außerdem entschieden, sich selbst als „Oberbefehlshaber der Volksrepublik Donzek alle ständig auf dem Gebiet der Repulik stationierten Militärformationen und Organe der Sicherheit, Polizei, Zoll, Grenzschutz, Staatsanwaltschaft und andere militärisch organisierte Strukturen“ zu unterstellen.

„Befehlshaber dürfen ab sofort nur meine Befehle und Weisungen ausführen.“

Außerdem erklärte er den ukrainischen Sicherheitskräften offen den Krieg. So befiehlt er…

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Meine lieben russischen Freunde, die Ihr nicht von der hysterischen Ukrainefeindlichkeit vergiftet seid

von Jewheni Kusmenko (Yevheni Kuzmenko)

Ich kann es nachvollziehen, wie es euch zur Zeit zumute ist, von Mitbürgern umgeben zu sein, die hinter jedem Gebüsch Bandera-Schläger suchen, von Menschen umgeben zu sein, die es sich wünschen das Blut des “Brudervolkes” zu vergießen.

Könnt Ihr euch vorstellen, wie es uns zumute ist, während wir, in Erwartung des Krieges, in hilfloser, erniedrigender Verzweiflung zusehen, wie ein Teil unseres Landes ohne Betäubung abgeschnitten wird. Continue reading

Mitya Aleshkovskiy (Moskau): Ihr werdet sehr bald sehen, wie diejenigen, die den “großen Putin” nicht unterstützen, in die Lager gebracht werden

Quelle: https://www.facebook.com/bakushinskaya/posts/736516149716632?notif_t=notify_me

Übersetzung: Voices of Ukraine

MOSKAU. 18. März 2014. Zum Mitarbeiter unserer Charity-Projekt “Hilfe gebraucht” Нужнапомощь.ру Konstantin Sarvanidi Константин Сарваниди (ursprünglich aus Krasnodar) kamen heute zuerst die Beamten des Wohnungsamtes und verlangten, die Russlands Flagge (zur Unterstützung von Putin als feierliches Zeichen für Annexion der Krim) aus dem Fenster zu hängen. Er weigerte sich. Dann kamen die Polizisten. Sie prüften seine Dokumente, durchsuchten die Wohnung und forderten die Kassenzettel und die Dokumente für seinen iPad und MacBook.

Ihr werdet sehr bald sehen, wie alle diejenigen, die den großen Putin nicht unterstützen, in die Lager gebracht werden. Sehr, sehr, sehr bald.

(Video)

viaMitya Aleshkovskiy (Moskau): Ihr werdet sehr bald sehen, wie diejenigen, die den “großen Putin” nicht unterstützen, in die Lager gebracht werden.

viaMitya Aleshkovskiy (Moskau): Ihr werdet sehr bald sehen, wie diejenigen, die den “großen Putin” nicht unterstützen, in die Lager gebracht werden.

Olga Bakushinskaya (Moskau): Der Morgen im Kolchos…

Olga Bakushinskaya (Moskau): Der Morgen im Kolchos….

Quelle: https://www.facebook.com/bakushinskaya/posts/736416949726552?stream_ref=10

Übersetzung: Voices of Ukraine

Morgen-Nachrichten. Aus dem Fernsehen hört man, dass die Kinder auf der Krim gerne die früher verbotene Werke russischer Komponisten in den Musikschulen spielen.

Der Journalist aus Wologda (russische Stadt auf dem Fluss Wolga — Übersetzer), der einen ironischen Appell zu Putin mit der Bitte den russischen Region Vologda dem Russland anzuschliessen geschrieben hat, geht zum Verhör. Die “Antifaschisten” haben die Hakenkreuze an seiner Tür gemalt und die Flugblätter verstreut, wo er “Ukraino-Jude” genannt ist.

Übrigens, ich habe bemerkt: das jüdische Thema in diesen Tagen voraus dem Thema der Schwulen ist. Und es wird vorbereitet, die Krimtataren wieder zu deportieren — es gibt Anzeichen dafür.

Der Morgen im Kolchos…

viaOlga Bakushinskaya (Moskau): Der Morgen im Kolchos….

Andrej Makarewitsch (Moskau): Friedensmarsch und “Anti-Marsch”

Andrej Makarewitsch (Moskau): Friedensmarsch und “Anti-Marsch”.

Ich gehe im Friedensmarsch. In der Mitte des Wegs merke ich, dass ich keine Zeit mehr habe und weg muss. Ich biege um die Ecke und verstehe ein bisschen zu spät, dass ich gerade jetzt den “Anti- Marsch” treffe. Plötzlich springen aus der Nebengasse zwei Männer, unter 50 Jahre alt, gut gekleidet. Sie sehen auf meine Jacke einen kleinen Pazifik-Zeichen mit gelb-blauen Band und schreien: “Bandera, Luder!” Sie laufen zu mir, aber erkennen mich, und bleiben für einen Moment wie versteinert. Das lässt mir weiter zu gehen, ohne Geschwindigkeit und Richtung zu ändern. Sie schreien mir in die Rücken: “Andrei! Du verdammter Jude, du hast dich den Banderen verkauft!”

Ich fürchte, diese Menschen können nicht mehr gerettet werden.

viaAndrej Makarewitsch (Moskau): Friedensmarsch und “Anti-Marsch”.

Wie die russischen Medien das eigene Volk und die Welt über die Ereignisse in der Ukraine belügen

vom 04.03.14

Mithilfe von Nachrichtenagenturen, Fernsehsendern und Webseiten führen die russischen Geheimdienste seit mindestens zwei Jahren eine aggressive Propaganda gegen die Ukraine. Zuerst mit dem Ziel, das Abkommen zwischen der EU und Ukraine zu untergraben, jetzt, um das Land zu spalten und einen Informationshintergrund für einen Krieg mit der Ukraine zu schaffen. Continue reading